HfWU Nürtingen-Geislingen zieht sich von X zurück

Die Entscheidung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen und über 60 weiterer deutscher Hochschulen, die Plattform X zu verlassen, erfordert eine genauere Betrachtung. Die offizielle Begründung lautet, dass die Plattform Fake News und Desinformation verbreite und somit nicht mit den Grundwerten der Hochschulen vereinbar sei. Doch eine genauere Betrachtung dieser Entscheidung wirft Fragen auf – insbesondere darüber, wie Hochschulen selbst zur Verbreitung von „Wahrheit“ und Fakten stehen.

Selektive Wahrheitsbestimmung und Zensur

In ihrer Erklärung berufen sich die Hochschulen auf die Wichtigkeit von „wissenschaftlicher Integrität“ und einem „demokratischen Diskurs“, den sie auf X nicht mehr gewährleistet sehen würden. Doch in Wahrheit stellt sich diese Entscheidung als eine Form der selektiven Wahrheitsbestimmung dar. Es scheint, als ob diese Institutionen sich der Illusion hingeben, dass sie die einzig richtigen Wahrheiten vertreten, während alle anderen Perspektiven als „Desinformation“ abgeschmettert werden. Diese Haltung könnte als eine gefährliche Verzerrung der Wissenschafts- und Meinungsfreiheit interpretiert werden.

Indem sich diese Hochschulen von X zurückziehen, verschließen sie sich nicht nur gegenüber einer Plattform, die eine Vielzahl von Meinungen und Diskussionen bietet, sondern sie erheben auch einen narzistisch- moralischen Anspruch, der keine Kritik zulässt. Die Argumentation, dass X „rechtspopulistische Inhalte verstärke“, ist kaum mehr als eine Ausrede, um sich von unliebsamen, aber faktenbasierten Diskussionen zu distanzieren. Die Vorstellung, dass auf X nur Fehlinformationen verbreitet werden, übersieht die Tatsache, dass auch viele relevante und gut recherchierte Informationen auf dieser Plattform zu finden sind.

Die Illusion der objektiven Wahrheit

Dieser selektive Umgang mit Wahrheit ist in den letzten Jahren immer häufiger in akademischen Institutionen zu beobachten. Hochschulen, die sich auf eine vermeintlich neutrale und faktenbasierte Wissenschaft berufen, agieren oft nach links-grünen, von Ideologie getriebenen Grundsätzen, die bestimmte Weltanschauungen bevorzugen und andere systematisch ausgrenzen. Die Auswahl dessen, was als „wissenschaftlich korrekt“ gilt, wird zunehmend politisiert. Wer nicht in das Bild der vorherrschenden Meinung passt, wird schnell als Vertreter von Falschinformationen abgestempelt.

Dies führt zu einer gefährlichen Entwicklung: Die Hochschulen, die sich eigentlich für den freien Austausch von Ideen und den Dialog einsetzen sollten, betreiben eine Zensur, die der freien Meinungsbildung entgegensteht. Sie betreiben nicht mehr faktenbasierte Wissenschaft, sondern eine selektive Wissenschaft, die sich zunehmend von der Realität entfernt und sich in einer Ideologie der politischen Korrektheit verfängt. Die Hochschulen vertreten nicht mehr die Wissenschaft, sondern eine von ihnen definierte Version von Wahrheit.

Die Gefahr einer intellektuellen Filterblase

Noch problematischer wird dieses Verhalten, wenn man bedenkt, dass die Entscheidungen dieser Institutionen Einfluss auf die Bildung der nächsten Generation haben. Studierende, die sich in einer solchen Umgebung bewegen, lernen, dass Wahrheit nicht objektiv, sondern subjektiv ist und dass es gefährlich ist, abweichende Meinungen zu äußern. Die Verweigerung des Dialogs mit „unbequemen“ Standpunkten stellt nicht nur eine intellektuelle Bankrotterklärung dar, sondern verhindert auch das kritische Denken, das für den wissenschaftlichen Fortschritt und den demokratischen Diskurs unerlässlich ist.

Der Fall Klemm, der in Nürtingen für Entsetzen sorgte, verdeutlicht die Bedeutung einer verantwortungsvollen und wahrheitsgemäßen Mediennutzung. In Nürtingen scheint es normal zu sein entgegen demokratischer Prinzipien zu handeln, indem man sich aus dem offenen Diskurs zurückzieht und seiner links-grünen Blase treu bleibt. Diese Haltung ist gefährlich für die Demokratie, da sie den Austausch verschiedener Meinungen und Perspektiven verhindert. Ein funktionierender Dialog ist jedoch essentiell für eine lebendige Demokratie. Der Rückzug aus diesem Austausch schwächt das Vertrauen und die Grundlage demokratischer Prozesse.

Ein Schritt in die falsche Richtung

In dieser Hinsicht geht es bei der Entscheidung, X zu meiden, nicht um den Schutz vor Desinformation, sondern um die Kontrolle über die öffentliche Wahrnehmung. Die Hochschulen, die diesen Schritt gemeinsam gegangen sind, scheinen der Überzeugung zu sein, dass sie der Gesellschaft überlegen sind, die auf „unsicheren“ Plattformen wie X keine Kompromisse eingehen können. Doch gerade dieser Ansatz führt zu einer Verfälschung der Realität, in der nur noch eine, von der akademischen Elite genehmigte Sichtweise als legitim gilt.

Die Verantwortung der Hochschulen im Dialog

Indem Hochschulen wie die HfWU sich von X abwenden, verstärken sie eine Kultur der Ausgrenzung und Diffamierung. Sie mögen sich von der Plattform abwenden, doch sie entfernen sich auch von dem Grundprinzip der Demokratie, die für offenen Dialog und kritische Auseinandersetzung steht. Anstatt zu lehren, wie man die Wahrheit in einem komplexen und oft widersprüchlichen Informationsumfeld findet, schaffen sie einen Raum, in dem nur die eigene Perspektive als gültig anerkannt wird – und das ist eine gefährliche Verzerrung der wissenschaftlichen Grundsätze.

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